Spätestens nach der Einführung der Bildungsstandards in Hessen wird das didaktische Konzept der Kompetenzorientierung sehr betont.

Die Kompetenzorientierung ist zwar nichts Grund auf Neues im Unterrichtsgeschehen, sie verlangt jedoch ein Umdenken in der Entwicklung von Unterricht und dessen inhaltlichem Aufbau. Dies heißt aber nicht, dass der Unterricht von Früher keinen Kompetenzerwerb ermöglichte.

Kompetenzorientierung bedeutet im Allgemeinen, dass man im Unterricht nicht mehr nur die Lernziele durch überprüfbares Wissen/Gelerntes im Blick hat, sondern prozessorientiert das zu Lernende vermittelt. Im Mittelpunkt steht nicht mehr nur ausschließlich der Stoff, sondern der Lernprozess und der Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit dem zu lernenden Stoff. Es geht dabei um die Verbindung von Wissen, Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dadurch wird der Schwerpunkt von der Reproduktion auf die Anwendung und Transferleistungen sowie den Aufbau und das Erkennen von Strukturen und Zusammenhängen verschoben. Es wird darauf geachtet, dass die fachlichen inhaltlichen Themen bzw. der Stoff mehrfach und wiederkehrend und das Wissen/die Fähigkeiten und Fertigkeiten in unterschiedlichen Zusammenhängen/Aufgaben aufgegriffen werden.

Die Kompetenzorientierung sieht die Rolle des Lehrers als unterstützende Funktion/Rolle für der Schülerinnen und Schüler beim selbstständigen, eigenverantwortlichen Lernen und Anwenden von Gelerntem vor, welches durch den gezielten Einsatz von begünstigenden Lernsituationen und didaktischen Methoden unterstützt wird. In den Medien wurde in diesem Zusammenhang z.B. der allseits bekannte Frontalunterricht sehr zerrissen, jedoch ist nach der Auffassung unserer Schule gezielt eingesetzter Frontalunterricht als didaktische Methode durchaus immer noch berechtigt und zielführend.

Die Schule an der Wascherde steht als Sekundarstufe I in dieser Thematik in einem Spagat. Denn selbstverständlich sind die Vorgaben durch die Bildungsstandards des Hessischen Kultusministeriums maßgebend für unsere Unterrichttätigkeit und -entwicklung, jedoch sind auch die Anforderungsprofile der Sekundarstufe II (z.B. Gymnasium oder Berufsschule) und der Aus-/Weiterbildungsinstitutionen eine Richtlinie für die unterrichtliche Arbeit an der Schule an der Wascherde, da nach den Zentralen Abschlussprüfungen und dem Haupt- bzw. Realschulabschluss gewisse fachliche, stoffliche, methodische und inhaltliche Voraussetzungen von unseren Schülerinnen und Schülern erwartet werden.

In der Entwicklung unserer Fachcurricula wurden diese Anforderungen soweit möglich umgesetzt.